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Photography by Matthias J. Kleinmanns

FAQ:

Warum fotografierst Du ständig lächelnde Menschen ?

Ich interessiere mich für Menschen. Nichts ist für mich interessanter als ein Mensch, insbesondere einer aus einer mir fremden Kultur. Ich verbinde meine Hobbies Fotografieren, Reisen und die Neugierde nach neuen Kontakten. Sicherlich ist das Ziel meiner Reisen zuerst ein Land, bzw. eine Stadt, ein Vulkan oder ein Bauwerk. Jedoch dauerts nie lange, bis ich Ausschau halte nach Personen, die mir durch Kleidung oder Gebaren auffallen. Die Kontaktaufnahme ist meist schnell erledigt. Hier hilft allein Freundlichkeit und offenes Interesse.

Fragst Du die Leute vor dem Fotografieren um Erlaubnis ?

Ich frage i.d.R. nicht förmlich, sondern mache durch Gesten und eine unmissverständliche Weise den Willen zum Fotografieren deutlich. Eine förmliche Frage würde eine Situation erzeugen, die eine ungezwungene Aufnahme nahezu unmöglich macht.

Meine Bilder von Menschen entstehen nicht unbemerkt. Das formatfüllende Portrait mit dem oft verwendeten 90mm Objektiv bringt eine Aufnahmedistanz von ca. einem Meter mit sich. Hierzu ist eine Kontaktaufnahme gewollt und unumgänglich. Die Kontaktaufnahme erfolgt i.d.R. zuerst durch ein freundliches Lächeln meinerseits. Hiernach hebe ich bei Absicht zum Fotografieren als unmissverständliches Zeichen die Kamera. Spreche ich die Sprache des Gegenüber, wird natürlich gesprochen (-:. Wird mein Lächeln erwidert, interpretiere ich dies als Einverständnis zum Fotografieren. Das Bild entsteht. Nur selten ergibt sich aus der Situation keine Unterhaltung. Ich sehe keinen Grund, eine Stimmungslage zu erzeugen, die das Lächeln gefrieren lässt. Am heimlichen Fotografieren aus dem Hinterhalt kann ich keinen Gefallen finden. Falls sprachlich irgendwie möglich, frage ich um Erlaubnis zum Publizieren des Fotos, z.B. im Internet. Für unauffälliges Fotografieren ohne sich zu verstecken habe ich Verständnis. Jede private Person hat das von mir bedingungslos akzeptierte Recht, ein Abbild zu verweigern.


Bezahlst Du die Leute, die Du fotografierst ?

Situationsabhängig tue ich dies. Z.B. im indischen Rajasthan ziehen die Mädchen zu besonderen Anlässen ihre traditionelle Kleidung an, um von den Fotografen ein wenig Geld zu erhalten. Viele Fotografen behaupten, dies trage dazu bei, eine nicht profitorientierte natürliche Athmosphäre zu zerstören. Ich halte es nicht für fair, denjenigen den Euro zu verweigern, ohne die das Foto nicht zustande gekommen wäre. Bei den Kosten für die Anreise oder für die Ausrüstung wird häufig grosszügig ausgegeben. Kindern gebe ich niemals Geld, jedoch z.B. einen Bleistift oder einen Apfel.
Wenn ich einen Ort wiederholt aufsuche, bringe ich den Leuten Ihre Fotos mit. Die Freude darüber ist oft sehr gross.


Warum fotografierst Du nicht die reale Situation, bzw. die Personen im Kontext ihrer sozialen Umgebung ?

Mein Ziel ist ein ästhetisch ansprechendes Bild. Ich fühle mich nicht beauftragt und bin nicht interessiert, Leid oder schwierige Lebensumstände darzustellen. I.d.R. versuchen gerade die Menschen, die unter schwierigsten Bedingungen leben, sich besonders positiv darzustellen. Ich fordere nicht dazu auf, Schattenseiten zu zeigen und suche hierzu auch keine Slums, Krankenhäuser oder Gefängnisse auf. Ich verschliesse nicht die Augen, vermarkte aber nicht die leider häufig anzutreffenden Schattenseiten dieser Welt. Ich fühle Unbehagen, wenn kommerzieller Erfolg mit der bildnerischen Darstellung von Leid angestrebt wird.


Warum reist Du in Länder der dritten Welt ?

Mich interessiert zur Zeit das, was anders ist als in unserem Kulturkreis. Ich suche landestypische Traditionen wie Kleidung, Musik und Theater. So lange es meine Gesundheit zulässt (Geburtsjahr 1953), möchte ich die entferntesten Winkel auch unter schwierigen Bedingungen aufsuchen. Reisen ins eigene Land und Mitteleuropa spare ich mir für die Zeit danach auf. Trotzdem versuche ich an verlängerten Wochenenden möglichst viel in der näheren Umgebung zu sehen.


Wie organisierst Du die Reisen?

Die Vorbereitung beginnt oft schon Monate vor Start der Reise, in einigen Fällen schon Jahre vorher. Da in der Vergangenheit die verfügbare Zeit immer nur reichte, um einen relativ kleinen Teil des Ziellandes aufzusuchen, dauert die Auswahl dieses Teils relativ lange. Informationen zur Auswahl und Einstieg in die Besonderheiten des Zieles liefert das Internet, bzw. die Stadtbibliothek. Während dieser Phase entsteht schon die erste Vorfreude. Schon früh enttäuscht von den Leistungen der hiesigen Reisebüros und Reiseveranstalter kaufen wir bei diesen i.d.R. lediglich via Internet das Flugticket und buchen bei dringender Notwendigkeit den Mietwagen (in Deutschland, auch wegen der Rechtssicherheit bei etwaigen Problemen). Alle darüber hinausgehenden Leistungen werden meist nach der Ankunft im Zielland auch dort eingekauft. Nur die erste Übernachtung wird vorgebucht, bzw. weitere Leistungen, wenn die Nachfrage besonders stark ist. Wir planen auch nicht tagesgenau. Da wir meist erstmalig an einen Ort kommen, resultiert die tatsächliche Aufenthaltsdauer aus den Eindrücken vor Ort und den Wetterverhältnissen. Es würde uns nicht gefallen, einen Ort verlassen zu müssen, wenn wir z.B. wegen schlechter Wetterverhältnisse einen Berg nicht hätten besteigen können.
Meine Erfahrung sind horrende Preisaufschläge durch die deutschen Unternehmen, die letztendlich auch nur Leistungen im Zielland einkaufen, die ich auch vor Ort einkaufen kann. In einem konkreten Fall haben wir für einen Übernachtung in einem indonesischem Hotel 70 € in Deutschland, gegenüber 17 € in Indonesien zahlen müssen. Mit dem eingesparten Geld finanzieren wir die nächsten zwei Reisen. Meist reise ich, gemeinsam mit meiner Frau mit dem Rucksack und übernachte in einfachsten Unterkünften. Nach Möglichkeit benutzen wir öffentliche Verkehrsmittel. Ich vermeide es nach Möglichkeit, insbesondere im exotischen Ausland, selbst ein Fahrzeug zu führen. Gruppenreisen kommen nicht infrage; um Touristen aus dem Heimatland wird ein grosser Bogen gemacht. Die oft mühselige Organisation im Zielland ist liebgewonnener Zweck der Reisen. Wir erwarten keine Perfektion. Wichtig ist für mich, dass das von mir eingesetzte Geld im Zielland ausgegeben wird und bleibt. Mit der Prämisse, das der Weg das Ziel darstellt, kommt man dem Ziel nahe und lernt dabei viele Menschen kennen.


Wozu brauchst Du eine HomePage ?

Die HomePage ist der Ersatz für das Photoalbum. Die HomePage brauche ich nicht mit mir herumzutragen, sie ist heute fast in der ganzen Welt present. Ich benutze sie auch, um auf nicht öffentlichen Seiten den Photographierten ihre Ab(Bilder) zukommen zu lassen.